Gender gaps in Beförderung: Die Rolle von Anerkennung für individuelle Leistung im Team

In nahezu allen Berufen wird der Anteil von Frauen auf höheren Hierarchiestufen immer geringer, unter anderem, weil Frauen seltener befördert werden als Männer. Warum ist das so? In der heutigen Folge beleuchten wir einen möglichen Grund dafür: Erhalten Frauen weniger Anerkennung für ihren Beitrag zu Teamarbeit als Männer? Evidenz dafür liefert ein brandaktuelles Papier von Heather Sarsons, Klarita Gërxhani, Ernesto Reuben, und Arthur Schram. Anhand der Lebensläufe von gut 600 Assistenzprofessor*innen in den USA untersuchen sie, wie sich die wissenschaftlichen Veröffentlichungen von Männern und Frauen auf die Wahrscheinlichkeit auswirkt, befördert zu werden und eine Professur auf Lebenszeit zu erhalten. Vor allem fragen sie: Wird Leistung im Team, d.h. Veröffentlichung in Koautorenschaft statt als Einzelautor*in, für Männer höher anerkannt als für Frauen? Die Lebenslaufdaten ermöglichen es, andere relevante Faktoren, wie Anzahl und Qualität aller veröffentlichen Papiere, konstant zu halten und zu vergleichen, um wieviel eine zusätzliche Forschungsarbeit in Koautorenschaft die Beförderungswahrscheinlichkeit von Männern im Vergleich zu Frauen erhöht. Die Ergebnisse sind aus Sicht von jungen Forscherinnen deprimierend, werden aber in zwei zusätzlichen verhaltensökonomischen Experimenten unter kontrollierten Bedingungen bestätigt.

Das akademische Nähkästchen nutzen wir diese Woche ganz ökonomisch um in die Thematik einzuführen und besprechen, wie und warum Forscherinnen und Forscher ihre Arbeit in wissenschaftlichen Journals veröffentlichen.

Am Ende führen wir noch unsere neue Rubrik ein: Was ich dich schon immer mal fragen wollte. Viel Spaß beim Hören und lasst uns wie immer gerne Feedback da!

Heather Sarsons, Klarita Gërxhani, Ernesto Reuben, and Arthur Schram (forthcoming). Gender Differences in Recognition for Group Work. Journal of Political Economy, https://drive.google.com/file/d/1PUFdQAgmKcHK1NXm-bQKUNdn-oo_cGr5/view

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