Mit leichter Verspätung kommt hier unsere Themenfolge zur EURO2020. Das verspricht vielleicht zu viel, um Fussball geht es nämlich eigentlich nur exemplarisch, konkret um die Frage, ob Schiedrichter:innen bei der Vergabe von roten Karten nach der Hautfarbe diskriminieren.
In Wahrheit dreht sich die ganze Folge um die Bedeutung der sorgfältig formulierten Fragestellung in sozialwissenschaftlicher Forschung: Im Nähkästchen besprechen wir, wie man deren Relevanz Studierenden vermitteln kann und das Papier der Woche beschäftigt sich mit der Bedeutung der Forschungfrage für empirische Ergebnisse.
Auspurg & Brüderl (2021) nehmen Bezug auf ein Crowdsourcing-Research Projekt von Silberzahn et al. (2018) im Rahmen dessen 29 Forschungsteams den gleichen Zusammenhang (nämlich den zwischen Hautfarbe und roten Karten) im gleichen Datensatz untersuchten und zu ziemlich unterschiedlichen Ergebnissen kamen. Auspurg & Brüderl argumentieren: Es lag an der unpräzise formulierten Fragestellung. Sie zeigen: Wenn alle den gleichen, präzisen Zusammenhang untersuchen, ergeben sich auch konsistente(re) Ergebnisse.
Erläuterungen zu Fussball-Positionen, Qualifikation von Schiedrichter:innen, andere Kommentare oder Feedback lasst ihr gern in den Kommentaren für uns!
Hier geht’s noch zum erwähnten FiveThirtyEight-Artikel zur „Credibility Crisis“ der Wissenschaft: https://fivethirtyeight.com/features/science-isnt-broken/